Egal wie weit

Es sind so viele.

So viele verschiedene Menschen.

Mit so unterschiedlicher Nähe und Distanz zu ihm.

Da sind die, die immer bei ihm sind.

Seine Crew, die, die für ihn sorgen, sich Gedanken machen um den nächsten Schritt, die versuchen, ihn zu beschützen und die ihn damit gleichzeitig vereinnahmen, für sich behalten, denen seine Unermüdlichkeit und seine Unbesorgtheit manchmal auf den Geist geht.

Da sind die, die kommen, wenn es sich herumgesprochen hat, dass er da ist, er, dieser Mensch, der von Gott erzählt, der Neues sagt, der in Bildern spricht, die sie verstehen. Sie kommen, um ihn mal zu sehen, um ihm zuzuhören. Ein großes Event erleben sie. Und danach gehen sie nachhause. Vielleicht reden sie da noch weiter über ihn. Vielleicht sind sie beeindruckt. Vielleicht erinnern sie sich immer mal wieder an dieses Erlebnis. Sie waren dabei – das war echt cool.

Da sind die, die von ihm gehört haben, von diesem Menschen, der wohl Wunder tut. Die, die schon alles probiert haben. Die, die am Ende sind. Die, die keinen mehr haben. Die mit dem Mut der Verzweiflung. Völlig egal, was er sagt. Hauptsache, es geschieht das Wunder. Die eine will nicht auffallen. Und ihr Wunder geschieht unbemerkt von allen anderen. Nur er weiß Bescheid. Der andere schreit seine Verzweiflung heraus. Völlig egal, was die anderen denken, zu groß ist die Not, der Schmerz. Und auch er erlebt sein Wunder. Niemals werden sie es vergessen. Aber wiedersehen werden sie ihn auch nicht mehr.

Da sind auch welche, die hören, was erzählt wird, aber die zuhause bleiben. Vielleicht interessiert es sie nicht. Vielleicht denken sie, dass es viele solcher Spinner gibt. Vielleicht ist ihr Alltag so voll, vielleicht haben sie alles im Griff. Vielleicht sind sie zufrieden.

Vielleicht ist das heute genauso.

Vielleicht ist es völlig ok, wie nah oder wie weit weg wir stehen.

Ob wir immer da sind oder nur manchmal,

ob wir bleiben oder auch wieder gehen,

ob wir uns erinnern oder ob es uns gerade egal ist.

Wenn wir das Wunder brauchen, fragt er nicht, wo wir waren. Alles wird gut.

Foto: Annie Spratt / unsplash.com

#sonntagsimpuls#wunder#nähe#distanz#allesistok#warumallegleich#jesus#erfahrung