Als er dann im Haus war,
fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?
Mk 9,33
Jesus,
würdest du heute fragen…
Wir haben darüber gesprochen,
wer die Adressen für den Weihnachtsgruß besorgen muss,
um wieviel Uhr die Messe in Gemeinde x und in Gemeinde y sein soll,
ob dieser oder jener einen Schlüssel haben darf.
Wir haben darüber gesprochen,
ob wir fusionieren sollen oder um unsere Selbständigkeit kämpfen,
wer die Kosten trägt,
wie die pastorale Einheit heißen soll.
Wir haben darüber gesprochen,
ob es besser oder anders oder erst schlimmer werden muss,
ob es jemals so wird wie früher und ob wir das überhaupt wollen,
ob es genug oder zuviele oder zuwenig Reformen gab.
Wir haben so viel geredet.
Der Weg war lang.
Und wir haben uns nicht getraut, Dich zu fragen:
Was sollen wir jetzt tun?
Wie können wir Dir am besten dienen?
Wo brauchst Du uns?
Vielleicht
hättest Du Antworten gehabt
oder Ideen.
Vielleicht einen Hinweis:
Seht, das Kind.
Das da, genau, dieses, dessen Eltern sich fragen, wie sie die Klassenfahrt bezahlen sollen.
Oder dieses da, das noch nie gehört hat „Du bist wunderbar, ich bin stolz auf Dich!“
Oder dieses große, erwachsene Gotteskind, das immer weiter rödelt und macht und tut und doch keine Erfüllung findet, keinen Frieden innen und außen.
Vielleicht hätten wir im Gespräch mit Dir
Visionen entwickelt,
hoffnungsfroh,
wären uns Worte zugeflogen,
im Unterwegssein,
unbehaust,
mit leichtem Gepäck.
Vielleicht hättest Du uns frei machen können
vom Bewahren,
vom Besitzen,
vom Festhalten.
Vielleicht hätten wir mehr nach vorne anstatt zurück geschaut im Gespräch mit Dir,
mehr auf die anderen statt auf uns selbst.
Jesus,
hab noch ein bisschen Geduld.
Der Weg ist noch weit.
Es kann sich noch so viel verändern.
In uns.
Für uns.
Mit uns.
Wenn Du mit uns gehst.
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