Von dort zog er fort…

Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt.
Mk 6,1

Jesus ist nicht oft „zuhause“. Das Evangelium von heute ist eine Ausnahme. Und „Zuhause“, in seiner Heimatstadt, geht es ihm noch nicht mal besonders gut. Es ist keine schöne Geschichte, sondern eine schmerzhafte, ohnmächtige.
Seine Kraft entwickelt Jesus auf dem Weg.
In den Dörfern,
am See,
in der Wüste.
Nicht zuhause.

Und doch
sind wir
wie erstarrt
unflexibel
veränderungsresistent,
wenn es um unser kirchliches Zuhause geht.

Meine Kirche.
Mein Pfarrheim.
Mein Platz.
Loslassen?
Weiterziehen?
Vielleicht nur
nach nebenan?
Unmöglich.

Dem,
der seine Botschaft
im Gehen verkündet,
der durch die Dörfer zieht,
sich in fremde Häuser einladen lässt,
der da hingeht, wo er gebraucht wird,
wo der Geist ihn hinführt,
dem will ich nur in „meiner“ Kirche nachfolgen.
Seiner Botschaft in „meinem“ Pfarrheim ein Gesicht geben.
Sein Gedächtnis in „meiner“ Gemeinde feiern.
Am liebsten übrigens nur unter vertrauten Gesichtern,
unter Freunden.
Man kennt sich eben.
So einfach ist das.
Und wehe, die Uhrzeit verändert sich, zu der ich in „meine“ Kirche gehe..
Das Evangelium,
die frohe Botschaft
von dem, der immer auf dem Weg war,
höre ich
am liebsten
zur gleichen Zeit
am gleichen Ort.
Und wenn das nicht zur Hochamtszeit ist,
dann hör ich sie lieber gar nicht.

„Aus den Dörfern und aus Städten,
von ganz nah und auch von fern,
folgten sie den Spuren Jesu,
folgten sie dem, der sie rief…“
…singe ich am liebsten genau in der Bank, in der ich jeden Sonntag sitze.

Er
ist aber längst
weitergezogen.

Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer
und lehrte dort.
Mk 6,6

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