SUPER, DASS DU DA BIST

SUPER, DASS DU DA BIST!

So begrüßt mich mein Fitnessstudio.

Jedes Mal.

Auch wenn ich ewig nicht da war.

Schon bevor ich die erste Übung mache.

Ohne mich bereits angestrengt zu haben.

Ich komme durch die Tür und lese diese Worte.

Auf Augenhöhe.

Ich muss mich nicht bücken, nicht kleinmachen, um sie zu sehen.

Ich lese sie aufrecht stehend.

Und jedes Mal muss ich lächeln.

Jedes Mal bin ich froh, dass ich hingegangen bin.

Jedes Mal ist an dieser Stelle schon mein schlechtes Gewissen Geschichte, das ich mir selbst gemacht habe, weil ich so selten komme, mich so schwer überwinde.

Jedes Mal lese ich

SUPER, DASS DU DA BIST!

In Großbuchstaben.

Und ich fühl es.

Und bin motiviert.

Und gehe mit Elan die Stufen rauf.

Und habe das Gefühl, dass es ein neuer Anfang sein kann, auch wenn ich in den Tagen (oder Wochen) dazwischen oft denke, dass ich Geld zum Fenster rausschmeiße, wenn ich dort Mitglied bleibe bei meiner fehlenden Disziplin und meinen wundervoll vielseitigen Ausreden.

SUPER, DASS DU DA BIST!

So wünsch ich mir meine Kirche.

Auf Augenhöhe.

Unaufdringlich, aber unübersehbar.

Einfach und klar.

Bedingungslos.

Ohne hochgezogene Augenbrauen.

Ohne urteilende Blicke.

Ohne Vollkommenheitsanspruch.

Ich will mich auf die Suche machen.

Nach diesem Gefühl.

Nach dieser Botschaft.

Ich will sie leuchten sehen,

leuchten lassen.

In meiner Kirche.

In Großbuchstaben.

SUPER, DASS DU DA BIST!

Das war mein Aschermittwoch.

Das wird meine Fastenzeit.

PS: ja, im Original steht da vorne ein anderer Buchstabe, aber das hier ist ja keine Werbung…

#aschermittwoch#superdassdudabist#gotteskind#blessed#eingeladen#positivevibes#motivation#neuanfangen#lassleuchten#fastenzeit#7wochenohnekirchenfrust

Fun Fact: Bei der letzten Visitation erzählte der Weihbischof von der Notwendigkeit einer regelmäßigen Gottesbeziehung. Das sei wie im Fitnessstudio. Wenn Du da nicht zweimal die Woche kommst, sagen sie Dir: „Lass es lieber, das bringt so nichts. Du musst schon öfter kommen, sonst kannst Du es auch ganz sein lassen.“ Lieber Herr Weihbischof, 1. – und das habe ich ihm damals auch wirklich gesagt: Mein Gott ist zum Glück ganz anders als ein gnadenloser und ehrgeiziger Fitnesstrainer, der mich so einfach fallen lässt, wenn es mir an Disziplin mangelt, und dieses Bild von Gott habe ich noch nie und werde ich niemals verkünden. 2. – das würde ich ihm jetzt noch zusätzlich sagen: Sie sind im falschen Fitnessstudio! Meins sagt IMMER: Super, dass Du da bist!