Nach der Wut

Wut

über all das,

was verdeckt,

versteckt,

übertüncht,

ablenkt,

behindert.

Wut

über all das,

was im Wege steht

was dazwischen steht

was aufhält

abhält.

So leicht ist es,

mich mit dieser Wut zu identifizieren.

So leicht,

das, was mir heute im Weg steht, zu benennen.

So klar

das Bild in meinem Kopf von denen, die aus dem Tempel gejagt werden.

Und gleichzeitig

in einem anderen Kopf,

hinter einer anderen Stirn

ganz andere Bilder,

anderes Überflüssiges,

anderes zu Bewahrendes.

Dieselbe Wut.

Dieselbe Kirche.

Derselbe Jesus.

Niemand „hat“ ihn.

Alle „benutzen“ ihn.

Seine Wut

war nicht das Ende.

Seine Wut

stand am Anfang.

Danach

wurde geredet.

Viel geredet.

Mitten in der Nacht.

Am Brunnen.

Es wurde geheilt.

So viel folgte auf die Wut.

Ich will nicht stehenbleiben

in meiner Wut.

Ich will weitergehen,

ins Gespräch.

In heilende Begegnungen.

Wenn meine Wut

mich dazu antreibt,

dann ist sie gut.