Als Jesus die vielen Menschen sah,
hatte er Mitleid mit ihnen;
denn sie waren müde und erschöpft
wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Mt 9,36
Ich bin müde.
Und erschöpft.
Kein Schaf, aber müde und erschöpft.
Die Leichtigkeit ist mir abhanden gekommen, die Begeisterung.
Die Naivität, mit der ich früher über dieses Evangelium gepredigt hätte.
Hört Ihr, Arbeiter im Weinberg werden gebraucht! Jesus ruft uns!
Heute bin ich müde, wenn ich das lese. Denn schon wieder werden hier „die Apostel“ aufgezählt. In einer vermeintlichen Vollzähligkeit, die mich bedrückt, ermüdet, erschöpft.
In mir ist soviel „aber“ und so wenig „trotzdem“…
Mehr 🤦♀️ als 😍.
Und ich weiß nicht, ob ich mir wünschen soll, zurückzukehren in die manchmal naive Begeisterung. Sie fehlt mir. Denn ein leises „immer noch“ ist auch da.
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Mt 10,7
Immer noch
höre ich das
zu mir gesprochen.
Trotzdem.
Auch wenn ich weder Simon, Andreas noch Jakobus heiße.
Auch wenn ich immer wieder nicht mitberufen bin, wenn ich diesen Texten glauben soll.
Trotzdem
höre ich
immer wieder:
Geh und verkünde!
Müde und erschöpft
raffe ich mich dann auf
und lege meine Worte,
mein Wesen,
meine Überzeugung,
meine Erfahrung dazu
und hoffe,
dass dahinter das Himmelreich für andere
Müde und Erschöpfte
ein bisschen aufleuchtet.
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