Heute feiern wir Christi Himmelfahrt. Ein Feiertag – ein Grund, sich zu freuen. Aber war es damals auch ein Grund zur Freude für die Jünger*innen?
Für uns heute ist es sicher einfacher: wir wissen ja, dass schon am nächsten Sonntag das Pfingstfest auf uns wartet, dass der Heilige Geist praktisch schon auf dem Weg ist zu uns. Für die Freundinnen und Freunde Jesu damals war das Gefühl des Verlassenseins, der Einsamkeit wahrscheinlich intensiver zu spüren als die Zuversicht, schließlich hatten sie eine ziemlich ereignisreiche und verwirrende Zeit hinter sich: Verhaftung und Tod ihres Freundes, tiefe Trauer, dann rätselhafte Begegnungen mit ihm als dem Auferstandenen und nun doch wieder Abschiednehmen…
Das emotionale Hin und Her, das „Dazwischen“ – das Warten, das Getrenntsein, die Sehnsucht – ist oft ganz real in unserem Leben. Mir fallen viele Situationen ein, die noch nicht „fertig“ sind, wo ich noch nicht „angekommen“ bin, wo einfach etwas fehlt, manchmal ganz leise, manchmal sehr schmerzhaft. Und auch für den Trost, den die Jünger*innen dann in der Pfingsterzählung im Heiligen Geist erfahren, kenne ich Beispiele: die (plötzliche) Überzeugung, dass da mehr ist, als ich mit den Augen sehen kann, dass da Bewegung ist, geschenkte Zuversicht, ja, Glücksmomente.
Von beidem etwas finde ich in dem Lied „Ist da jemand“ von Adel Tawil. Hör mal rein, ich verspreche Dir einen Ohrwurm. Aber einen voller Zuversicht, einen, der Dich am Ende aufatmen lässt. Weil das Lied uns daran erinnert, dass es eine Wendung gibt zwischen der bangen Frage und der inneren Gewissheit, eine Verwandlung vom „Ist da jemand?“ zum „Da ist jemand!“
Ich wünsche Dir, dass Du immer wieder mal die innere Stimme hören, die Dir sagt „Da ist jemand!“ In der Verlassenheit von Christi Himmelfahrt, in der Zuversicht von Pfingsten, oder auch genau dazwischen – egal wann.
„…wenn du selber nicht mehr an dich glaubst, dann ist da jemand, ist da jemand, der dir die Schatten von der Seele nimmt, der dich sicher nachhause bringt, immer wenn du es am meistens brauchst, dann ist da jemand, ist da jemand!“
Hier geht´s zum Ohrwurm: https://www.youtube.com/watch?v=EkWjaoH7k6w
Foto: Serjan Midili / unsplash.com