Erinnerungen an meine Kirche, als sie noch meine war, meine wurde, ich ihre war, als ich in ihr soviel erlebt, gelernt, geliebt habe…
Erinnerungen auch an Verletzungen, Tränen, Wut. Daran, dass Kirche woanders so anders ist als hier. Daran, dass meine Kirche hier so verletzlich war, so angreifbar, so sehr verwundet wurde. Hier und in mir ist manches nicht mehr geheilt.
Aber diese Narben sind so wertvoll, zeigen mir bis heute, wofür es sich zu leben lohnt, wofür es sich lohnt, Kirche zu sein, die Kirche, die ich hier erfahren habe. Mit Menschen, die zusammen unterwegs waren. Anders, als ich es jemals zuvor oder danach erlebt habe. Beseelen statt befehlen – das habe ich hier erlebt und gelernt.
Miteinander Kirche sein, in Suchen und Fragen, im Ausprobieren und Machen, im Streiten und Versöhnen. Vertrauen lernen. Vergebung erfahren.
All das ist möglich. Bleibt möglich.
Auch wenn nicht jeder Kirchenraum diese Freiheit und Lebendigkeit atmet wie dieser hier, in dem Bäume wachsen, in dem Gemeinschaft das Zeltdach trägt, nehme ich den Duft von Freiheit mit. In den Tönen des letzten Liedes, mit dem wir uns von einem verabschiedet haben, der mit uns unterwegs war.
In deinen Toren kann ich atmen, erwacht mein Lied.
Solange ich diesen Duft immer wieder schnuppern darf, solange ich mich daran erinnere, dass Gemeinschaft so möglich ist, solange das pilgernde Volk Gottes sogar im Siegel der Gemeinde unterwegs ist, solange gebe ich meine Kirche nicht verloren, solange lege ich kleine Feuerchen der Überzeugung, dass es anders geht, anders gehen muss, wenn wir wirklich in Seinen Spuren unterwegs sein wollen.
Solange bleibt diese Kirche meine Kirche, solange bleibe ich in dieser Kirche, von der ich mir wünsche, dass sie überall Heilig-Geist-Kirche sein möge, nicht nur in diesen Mauern und unter diesem lebendigen Dach.
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