Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte entfernst,
auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem übel nachredest,
den Hungrigen stärkst
und den Gebeugten satt machst,
dann geht im Dunkel dein Licht auf
und deine Finsternis
wird hell wie der Mittag.
Jesaja 58, 9-10
Meine Zeit als Religionslehrerin ist schon wieder vorbei. Ich durfte schließen mit meinem Lieblingsthema, der Taufe. Wir haben die Geschichte von der Taufe Jesu durch Johannes im Jordan kennengelernt und wir haben die Stimme Gottes, die zu jedem von uns spricht „Du bist mein geliebtes Kind!“ in den Symbolen der Taufe wiederentdeckt.
Jeder von uns ist Königin und König, jede wertvoll, jeder würdevoll, jede trägt Verantwortung für die anderen Menschen, auf jedem Kopf ist eine unsichtbare Krone 
. Wenn dann jedes Kind, jeder Mensch diese Verantwortung wahrnimmt – dann sind wir wirklich Licht für die Welt und Salz für die Erde. Dann gehen wir so miteinander um, wie Jesaja es in der heutigen Lesung beschreibt.
Wenn wir uns an unser Taufkleid erinnern und daran, dass wir Jesus anziehen sollen wie ein Kleid und ihm ähnlich werden, dann sind damit nicht unmögliche Dinge gemeint. Was uns Jesus ähnlich macht? Anderen helfen, sagten die Kinder. Das ist möglich. Und die Kinder haben das intuitiv erfasst, dass „Jesus anziehen“ nicht erst anfängt, wenn man sich ans Kreuz nageln lässt. Jesus wird man ähnlich, wenn man wie er sich den Ausgegrenzten zuwendet, wenn man tröstet und heilt, wenn man liebt.
Ich habe Hoffnung, dass uns das gelingen kann, immer wieder in unserem Leben, im ganz Kleinen und manchmal im Großen. Ich habe Hoffnung, dass wir in Jesu Spuren Salz der Erde und Licht der Welt sein können. Es scheitert zumindest nicht an Einsicht und Willen der Kleinen. Da könnten wir großen Christusträger*innen uns manchmal eine Scheibe von abschneiden…
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Keine Sorge, das Bild mit den Taufsymbolen stammt nicht aus dem RU, sondern aus dem Taufgespräch mit Eltern, das Bodenbild in der Schule war natürlich reduzierter…